Die Ausstellung im Baergarten von »Nietze« & Bert Silzner.
Im Rahmen des Books & Beats Festivals ist die Ausstellung der Berliner Fotografin »Nietze«, die Fotografien aus Ihrem aktuellen Buch "Kein Halt mehr", ein Bildband über die Kunst- & Kulturbranche in Zusammenarbeit mit dem Fotokünstler Bert Silzner, noch bis zum 30.06. zu Gast im Baergarten.
»Nietze« und Bert Silzner lernten sich 2015 bei einer interaktiven Fotoausstellung in Zürich kennen. Bert Silzner war dort mit seiner Technik : Langzeitbelichtungs- Fotografie; gepaart mit „Lightpainting“ vertreten während »Nietze« zu diesem Zeitpunkt noch als Grafikerin tätig war.
Inspiriert von Erfahrungen der damaligen Fotoausstellungen und dem Kennenlernen ihres Mentors Ben de Biel, entschied »Nietze« 2019 selbst die Kamera in die Hand zu nehmen.
Bert und »Nietze« verbindet nicht nur ihr gemeinsames Interesse an der Fotografie, sondern auch eine tiefe Verbundenheit zur Musik. Es entwickelte sich schon bald eine innige Freundschaft und beide sind das „Duo Infernale“, das sich gegenseitig bei der Arbeit unterstützt.
»Nietze« begann 2020 in Zeiten der Pandemie ihr Fotoprojekt »Kein Halt mehr« ins Leben zu rufen. Hier portraitierte sie mehr als 70 Protagonist:innen der Berliner Kunst- & Kulturbranche u.a. mit den DJs Jauche, T. Raumschmiere, Schauspieler Milan Peschel, Türsteherin Jen Pahmeyer, Burlesquetänzerin La Rubinia. Entstanden ist ein Zeitzeugnis einer sonst so lauten, bunten und schillernden Stadt, welches viele gesellschaftliche Fragen stellt und eine Kritik am Kapitalismus ist. Es ist ein authentisches Werk Berliner Geschichte in faszinierenden schwarzweißen Bildern. Der Fotobildband wurde durch Crowdfunding finanziert und nach knapp einem Jahr publiziert.
Mit dem Projekt »Kein Halt mehr« zog »Nietze« zusammen mit einigen Akteur:innen des Buches: Fotokünstler Bert Silzner, Malerin Britta von Willert, Streetart-Künstler HOYA & dem Planet Trash, Anfang 2022 ins Ritter Butzke und kuratierte die fotografische Clubnacht namens »Tanzverbot«.
Bert hat ein Motto: Jede/r soll sein persönliches „Lightpainting“- Kunstwerk direkt von der Kamera ,- innerhalb weniger Minuten in Händen halten können. Dabei setzt er Langzeitbelichtung und „Lightpainting“- Techniken ein. Er verzichtet komplett auf Photoshop und professionelle Models. Damit macht er allen Interessierten seine Kunst zugänglich. In den letzten Jahren hat er seine Technik weiterentwickelt. Er setzt ein Zeichen gegen den Trend der digitalen Bildbearbeitung und bearbeitet seine Bilder ausschließlich analog.
Bert Silzner nutzt hierfür Metallplatten und veredelt deren Oberflächen mit Sandstrahlen, Säuren, und Schleifarbeiten. Dann werden seine Fotos in einem speziellen Druckverfahren auf die bearbeiteten Metallplatten gedruckt. So entstehen einzigartige und individuelle Kunstwerke, die somit eine Symbiose aus Fotografie und Handwerk widerspiegeln.
Nun verschmelzen die beiden umtriebigen Künstler:innen und präsentieren ihre einzigartige Arbeit in der Ausstellung: Club. Perspektive. Zu sehen im Revier Südost - Baergarten.
IG: bertsilzner
IG: d.nietze_fotografie
Web: www.dnietze.com
Über »Nietze«
Denise Schmidt a.k.a. »Nietze« wurde 1988 in Berlin geboren, schon sehr früh kam sie mit der Kleinbildkamera in Berührung und kaufte sich nach ihrer schulischen Laufahn 2006 ihre erste eigene richtige Kamera. 2007 tauchte sie ein im Sog der Musik und war zuständig für Tourbooking & Künstlerbetreuung von unterschiedlichen Künstler:innen. »Nietze« trat 2010 in die Fußstapfen der Vernunft und begann eine Ausbildung zur staatlich gelernten Assistentin für Produktdesign. Im Rahmen dieser absolvierte sie ihr Praktikum bei dem Fotografen Michael Danner und machte ihre ersten professionellen Erfahrungen. Ihr optisches Verständnis wuchs von Tag zu Tag,- bis »Nietze« sich 2013 als Grafikdesignerin selbständig machte. 2019 endete dann die On- & Off-Beziehung zur Fotografie, denn sie lernte den begnadeten Fotografen Ben de Biel kennen, der ihr persönlicher Mentor wurde. »Nietze« nahm viel von Bens Kreativität mit und ist von da an dauerhaft fasziniert von der Fotografie. 2021 erschien ihr erster Bildband »Kein Halt mehr« mit über 70 Akteur:innen der Berliner Kunst- & Kulturbranche. Entstanden ist ein Zeitzeugnis, einer sonst so lauten, bunten und schillernden Stadt, welches viele gesellschaftliche Fragen stellt und eine Kritik am Kapitalismus ist.
»Nietzes« Bilder sind geprägt von Momentaufnahmen, wenigen Inszenierungen und ausdrucksstarken Portraits. Anfang 2022 zog sie mit ihrem Projekt »Kein Halt mehr« u.a. in Kooperation mit Bert Silzner ins Ritter Butzke ein. Aktuell sind weitere Bilder zu sehen im Märkischen Museum bei der »Easy Rider Roadshow«, im Humboldt Forum Berlin im Rahmen der »Berlin Global« oder auch im Bona Peiser bei »Zeig dich, Alter!« in Kreuzberg.
Und weil Bert Silzners Bearbeitung mehr als „trash-chic“ ist, ergibt ihre Zusammenarbeit eine außerordentliche Symbiose.
IG: d.nietze_fotografie
Web: www.dnietze.com
Über Bert Silzner
Bert Silzner wurde 1980 in Baden- Baden geboren. Nach seinem schulischen Werdegang und einem todlangweiligen Bürojob packte er kurzentschlossen seine Koffer und zog 2007 nach Berlin. Fasziniert von der Berliner Szene streckte er seine Fühler im Musikbusiness aus und finanzierte damit in den ersten Jahren seine hart verdienten Berliner Schrippen.
Getrieben von seinem Interesse an der abstrakten Fotografie und seinem Wissensdurst bewarb er sich 2012 bei der interaktiven Kunstausstellung »Photography Playground« von Olympus. Hier bekam er die Möglichkeit sich als Autodidakt in der Langzeitfotografie und der „Lightpainting“- Technik unter Beweis zu stellen. Aus der einmaligen Gelegenheit entwickelten sich siebzehn internationale Ausstellungen und ein Künstler der Kunst-Blut leckte. Es entstanden weitere nationale Auftritte, und die Aufnahme in unterschiedlichen Galerien, wie die „Spacerie“ Kunstraum in Bayern oder auch Galerie Köppe im Berliner Grunewald. 2022 war Bert Teil der Ausstellung »Tanzverbot« im Rahmen des Projekts »Kein Halt mehr« von Nietze.
Getrieben neue Techniken zu erlernen und für seine Kunst einzusetzen, war ihm Papier nicht mehr geduldig genug! Auf der Suche nach einem neuen Medium für seine Bilder entdeckte er die Veredellung von Metalloberflächen für sich. Bert nutzt dafür ,- Sandstrahlverfahren, Säurebehandlungen und Schleifarbeiten. Anschließend werden die Fotos dann mit einer speziellen Drucktechnik versiegelt. Es entstehen einzigartige und individuelle Kunstwerke, die eine Symbiose aus Fotografie und autodidaktischem Handwerk widerspiegeln. Außerdem ist er der allgegenwärtigen digitalen Bildbearbeitung überdrüssig und der damit zusammenhängenden Schaffung eines unerreichbar stereotypischen Abbildes. Bert setzt auf ´echte` Menschen und ist bis heute der Langzeitbelichtungsfotografie & „Lightpainting“- Technik treu geblieben. Kein Retouch. Kein Photoshop. „Lightpainting“- Kunstwerke direkt aus der Kamera.
Und weil bei »Nietze« nichts gecastet ist, sind ihre Bilder ein Augenschmaus für Bert.
IG: bertsilzner
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